"Si vis pacem, para bellum!"
Die vornehmste Grundlage eines
glückseligen Lebens aber ist dies, dass man weder Unrecht tut noch
von anderen Unrecht erleidet. Hiervon ist nun das Erstere nicht so
gar schwer zu erreichen, wohl aber so viel Macht zu erwerben, dass
man sich gegen jedes Unrecht zu sichern vermag, und es ist
unmöglich auf eine andere Weise vollkommen zu derselben zu
gelangen als dadurch, dass man selber vollkommen tüchtig dasteht.
Und ebenso ergeht es auch einem Staate, ist er tüchtig, so wird
ihm ein friedliches Leben zuteil, ist er es nicht, so bedrängt ihn
Fehde von innen und außen. [&] Steht es aber so damit, so muss
sich jeder nicht erst im Kriege, sondern schon in Friedenszeiten
auf den Krieg einüben, und darum muss eine verständige
Bürgerschaft in jedem Monat nicht weniger als einen Tag
Kriegsdienste tun, wohl aber noch mehrere, wenn es den Behörden
nötig erscheint, und dabei weder Frost noch Hitze scheuen. |
"iniusta pax"equidem ad pacem hortari non desino; quae vel iniusta utilior est quam iustissimum bellum cum civibus.„Ich mahne unablässig zum Frieden; dieser, auch ein ungerechter, ist zuträglicher als der gerechteste Bürgerkrieg.“ Cicero, Briefe an Atticus, VII, 14, vom Februar 49 v. Chr. |