His rebus permotus Quintus Titurius, cum procul Ambiorigem suos cohortantem
conspexisset, interpretem suum Gnaeum Pompeium ad eum mittit rogatum, ut sibi
militibusque parcat. Ille appellatus respondet: Si velit secum conloqui, licere;
sperare a multitudine impetrari posse, quod ad militum salutem pertineat; ipsi vero
nihil nocitum iri, inque eam rem se suam fidem interponere. [...]
Sabinus, quos in praesentia tribunos militum circum se habebat, et primorum ordinum
centuriones se sequi iubet; et cum proprius Ambiorigem accessisset, iussus arma
abicere imperatum facit suisque, ut idem faciant, imperat. Interim dum de
condicionibus inter se agunt longiorque consulto ab Ambiorige instituitur sermo,
paulatim circumventus interficitur. Tum vero suo more victoriam conclamant atque
ululatum tollunt impetuque in nostros facto ordines perturbant.
Ibi Lucius Cotta pugnans interficitur cum maxima parte militum. Reliqui se in castra
recipiunt, unde erant egressi.
[...] Illi aegre ad noctem oppugnationem sustinent. Noctu ad unum omnes desperata
salute se ipsi interficiunt. Pauci ex proelio elapsi incertis itineribus per silvas
ad Titum Labienum legatum in hiberna perveniunt.
[Caesar, de bello Gallico, Buch 5, Kap.36 ff]
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Also schickt Qu. Titurius [Sabinus], als er Ambiorix von Ferne sah, wie er seine Leute
anspornte, den Dolmetscher Cn. Pompeius zu ihm mit der Bitte, ihn und seine Soldaten zu
verschonen. Jener antwortet, er könne gerne mit ihm reden, wenn er wolle; er hoffe,
dass er bei seinen Leuten durchsetzen könne, was sich auf das Wohl der Soldaten
beziehe; ihm selbst jedenfalls werde kein Schaden zugefügt werden, und darauf gebe er
sein Wort. [...]
Sabinus befiehlt den Militärtribunen und den Centurionen der ersten Rangstufe, ihm zu
folgen; als er sich Ambiorix nähert, wird er aufgefordert, seine Waffen abzulegen.
Das tut Sabinus, und er befiehlt seinen Leuten, dasselbe zu tun. Während sie noch
untereinander über die Kapitulation beraten und Ambiorix absichtlich länger redet,
wird er [=Sabinus] klammheimlich eingekreist und getötet. Da erheben die Eburonen so
wie sie es immer tun ihr Siegesgeheul; sie greifen unsere Leute an und bringen die
Reihen völlig durcheinander.
Dort fällt L. [Aurunculeius] Cotta im Kampf mit dem grössten Teil der Soldaten. Die
restlichen ziehen sich in jenes Lager zurück, aus dem sie aufgebrochen waren. [...]
Sie können nur mit Mühe bis zum Abend der Belagerung standhalten. Völlig verzweifelt
bringen sie sich in der Nacht bis auf einen alle selbst um. Nur wenigen, die dem
Gemetzel entkommen waren, gelingt auf abenteuerlichen Wegen die Flucht durch die
Wälder [d.i. die Ardennen] in das Winterlager des T. Labienus.
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