von M. Fischbach-Städing
Kurzdarstellung der Reihe und ausführliche Besprechung einer Stunde zum c. 72
Die allgemeinen Kriterien der Autorenwahl für den lateinischen Lektüreunterricht werden davon
bestimmt, die Sprach- und Übersetzungsfähigkeit der Schüler zu vervollkommnen, ihre
literaturhistorischen Kenntnisse zu erweitern und ihre Persönlichkeit zu entwickeln.
Die speziellen Kriterien der Autorenwahl implizieren methodisch-didaktische Überlegungen, die
sich an der Entwicklungsphase und dem Leistungsstand der Schüler orientieren.
Um diesen Prämissen nachzukommen, kann aus dem Oberthema " Poesie als Sprach- und Lebensform "
das Kursthema "Erlebte Liebe" und als Unterrichtslektüre Catulls Lesbia-Gedichte
dienen.
Catulls Carmina bieten in ihrer sprachlichen und inhaltlichen Komplexität sehr gute
Möglichkeiten unterrichtlicher Qualifikation:
Die in sich geschlossenen, meist kurzen Texte - abgesehen von den längeren Gedichten c. 61 -
c. 68 - sind inhaltlich abwechslungsreich und von der Form her überschaubar. Sie können
unterrichtlich gut miteinander verknüpft werden, um bestimmte Themen, wie z. B. Liebe und
Freundschaft, zu vertiefen und gewonne Einsichten zu vergleichen und zu bewerten.
Besonders die Lesbia-Gedichte vermitteln das Wechselspiel zwischen Leidenschaft und Leiden
der Liebe. Die Teilnahme an diesen Erfahrungen Catulls kann die Schüler mit ihren eventuellen
eigenen Erfahrungen konfrontieren. Dies ermöglicht eine Identifikation mit den Erfahrungen
Catulls und fuhrt die Schüler zu eigenen Stellungnahmen, die einem distanzierten und
objektivierten Einblick in die eigene Entwicklungs- und Gefühlssituation und damit ihrer
Identitätsfindung dienen können.
Diese kritische Auseinandersetzung mit ihren eigenen Wertvorstellungen und denen ihrer
Mitschüler lassen die Schüler im "Vor-bild der Antike"' anthropologische Konstanten,
Parallelen und Kontraste finden. So sind das Erlebnis höchsten Glückes, wie Catull es
beschreibt und die Möglichkeit des Absturzes in die Abgründe des Schmerzes und der
Verzweiflung Erfahrungen, die die Schüler vielleicht selbst schon erlebt oder an Personen aus
ihrer näheren Umgebung erfahren haben.
Diese Akzentsetzung kommt den Fragen und Problemen, die die Schüler in der Jahrgangsstufe 11
und 12 haben können, entgegen. Die Beschäftigung mit den Lesbia-Gedichten schafft genügend
Sprechanlässe, sie aktiviert die Schüler und wird den Unterricht produktiv gestalten.
Auch könnte eine mögliche Identifikation mit den Gefühlen Catulls helfen, einige Schüler aus
dem Motivationstief, das anscheinend in der langen Lehrbucharbeit und der Caesarlektüre
gründet, herauszuholen und sie für den Lateinunterricht neu zu motivieren.
Die kleinen gut überschaubaren Einheiten, dazu die größtenteils einfache Satzstruktur ( die
Verse sind relativ kurz, die häufige Anknüpfung an die vorhergehende Zeile macht die Klarheit
und Durchsichtigkeit der Struktur deutlich ) unterstützen die Überwindung des Tiefs durch
nicht allzu große syntaktische und grammatische Schwierigkeiten. Sie bilden zugleich einen
guten Ausgangspunkt, die Schüler in die römische Poesie einzuführen.
Eine Nebenrolle, aber im Sinne der Neoteriker nicht zu übersehendes Faktum wird die
künstlerische Gestaltung spielen-, denn künstlerische Form artikuliert, konstituiert und
bildet Wirklichkeit weiter.
Um die Wirkungsgeschichte lateinischer Texte, ihre Rezeption und Tradition im
Lateinunterricht deutlich werden zu lassen, sind Orffs Catulli Carmina als Beispiel für die
Rezeption lateinischer Texte zum Schluß der Reihe heranzuziehen.
Die Unterrichtssequenz analysiert Catulls Liebe unter dem durchlaufenden Motiv von
Leidenschaft und Leiden in der Erfahrung der Liebe.
Man kann mit der Lektüre des Gedichtes 5, das Catulls Liebesglück
beschreibt, beginnen.
Das folgende Carmen 8 zeigt die veränderte Beziehung Catulls zu Lesbia;
während in Carmen 5 seine Nähe zur Geliebten im Vordergrund steht, muß er
nun Abschied von Lesbia nehmen. Die Schüler erarbeiteten die innere Zerissenheit Catulls.
Diese Zerissenheit beweist sich in seinem Bemühen, sich nur von seinem Verstand leiten zu
lassen, sich gegenülber Lesbia zu behaupten, sich also selbst zu disziplinieren und zum
anderen in seinen andauernden Erinnerungen und geheimen Wünschen, die ihn noch immer
gedanklich an Lesbia fesseln und damit seine immer noch präsente Verbundenheit zu ihr
erkennen läßt.
Diese gedankliche Nähe sehen die Schüler als hauptsächlichen Grund für die Schwierigkeiten
Catulls, seine Trennungsabsicht von Lesbia und den endgültigen Bruch mit ihr in die Tat
umzusetzen. Der Zwiespalt der Empfindungen Catulls läßt die Schüler die Leiden einer
verschmähten Liebe lebhaft diskutieren. Eigene Ansichten, die manchmal Erfahrungen in der
Problematik erkennnen lassen, werden angesprochen und Auswege gesucht, die als Ausgangspunkt
dienen, Catulls Verhalten in dieser Situation zu analysieren.
Im Carmen 70 sehen die Schüler dann, wie Catull den Liebesbeteuerungen
Lesbias begegnet und ihr die Haltlosigkeit ihrer Aussagen vorwirft.
Neben den genannten Carmina können natürlich auch noch weitere zum Thema gehörende Gedichte gelesen werden.
Catull, carmen 72
Dicebas
quondam solum te nosse Catullum,
Lesbia,
nec prae me velle tenere Iovem.
Dilexi
tum te, non tantum ut vulgus amicam,
sed
pater ut gnatos diligit et generos.
Nunc
te cognovi: Quare, etsi impensius uror,
multo
mi tamen es vilior et levior.
"Qui
potis est?", inquis. Quod amantem iniuria talis
cogit
amare magis, sed bene velle minus.
Angaben:
1 quondam |
einst |
2 Iovem |
Akkusativ zu Iuppiter |
3 diligere, diligo, dilexi, dilectum |
lieben ( seelisch ) |
4 non tantum |
nicht so |
5 vulgus, i m. |
das einfache Volk |
6 gnatos = natos = filios |
|
7 gener, generi m |
der Schwiegersohn |
8 cognoscere, cognosco, cognovi, cognitum |
durchschauen |
9 quare |
und daher |
10 mi = mihi |
|
11 qui potis est ? |
wie ist es möglich ? |
12 amare |
lieben ( körperlich ) |
Vorlaufphase
Als Einstieg in die Stunde vergegenwärtigen sich die Schüler noch einmal die Entwicklung der
Beziehung Catulls zu Lesbia.
Mit Hilfe der anschließenden semantisch-strukturellen Vorentlastung können die Schüler einen
Erwartungshorizont bezüglich des Inhaltes von c.72 aufbauen, den sie in einer Folgevermutung
formulieren werden.
Folgende Vorentlastung wird auf Folie den Schülern präsentiert:
Dicebas ... solum te nosse Catullum solum nosse aliquem = solum novisse aliquem: |
jemanden einzig und allein lieben |
... nec prae me velle tenere Iovem |
|
etsi impensius uror |
|
multo ... es vilior et levior |
|
cogit amare magis, sed bene velle minus |
|
Textaufnahmephase
Die Schüler lesen den neuen Text zunächst still und unterstreichen unbekannte Wörter.
Eventuell zusätzliche Hilfen zu noch unbekannter Lexik gibt eine kurze ad hoc
Entlastung.
Der nun folgende Lehrerlesevortrag ist sehr wichtig: die Schüler erhalten mit den Betonungen
und Pausen akustische Hilfen, die sie die Struktur des Abschnittes durchschauen und den
Beobachtungsauftrag leichter erfüllen lassen.
Als Beobachtungsauftrag sollen die Schüler herausfinden, ob dieses Gedicht die Entwicklung
der Liebe Catulls zu Lesbia thematisiert. Anschließend sammeln wir mündlich alle gefundenen
Aspekte
Haben die Schüler die zeitliche Gliederung verstanden und damit die Beschreibung der
personalen Entwicklung Catulls erkannt, schreiben wir die dafür entscheidenden Kollokationen
- bestehend aus den Temporaladverbien und den zugehörigen Prädikaten - so an die Tafel, daß
die Schüler in den Temporaladverbien ein durchlaufendes syntaktisches Merkmal der
Oberflächenstruktur erkennen.
In den meist zu Beginn eines Distichons stehenden Adverbien werden sie
Textgliederungsmerkmale feststellen, deren Funktion, jeweils die verschiedenen Phasen der
Entwicklung des Verhältnisses Lesbia - Catull einzuleiten, in der Texterarbeitungsphase bei
der Untersuchung der Feinstruktur sehr wichtig sein wird.
Eine genaue zeitliche Gliederung erfolgt durch die Temporaladverbien quondam (V. 1),
tum (V. 3) und nunc (V. 5), ebenso durch die Tempora der Prädikate: diese
gehen von dem durativen Imperfekt dicebas (V. 1) über das resultative Perfekt
cognovi (V. 5) zu den durativen Präsensformen uror (V. 5) und es
(V. 6).
Diese Reihenfolge der Tempora weist auf die weitere Entwicklung und bestätigt somit die in
der Vorlaufphase formulierten Hypothesen.
Durch die Überlegung, wer in den einzelnen Distichen die Handlung trägt, finden die Schüler
durch die Personalendung ein weiteres Aufbauprinzip auf der morphologischen Ebene:
Lesbia - Catull - Catull .
Mit Hilfe der rekurrenten Merkmale der semantischen Ebene werden die Schüler das Thema, das
die durch die verschiedenen Zeitstufen gegliederten Abschnitte miteinander verbindet,
erarbeiten. Hierfür untersuchen sie die Verben, inwieweit sie zu einem bestimmten Themenkreis
zusammengefaßt werden können. Hinweise auf der semantischen Ebene geben folgende Wörter:
nosse (V. 1 ), tenere (V. 2), dilexi (V. 3), diligit (V.
4), uror (V. 5), amantem (V. 7) und amare (V. 8)
Die Schüler arbeiten mit den Verben, die zum Thema "Liebe" gehören, die für die Thematik des
Gedichtes bezeichnende Isotopieebene "Liebe" heraus.
Damit den Schülern die Betonung des Zwiespaltes zwischen Denken und Fühlen schon jetzt
erahnen können, werden sie erarbeiten, daß amare magis und bene velle minus
die Aussage etsi impensius uror / ... tamen es vilior et levior V. 5f aus
dem vorhergehenden Distichon aufgreift.
Den Grund für diese Entwicklung begründen die Schüler mit dem nicht näher zu spezifizierenden
iniuria talis (V. 7).
Alle Ergebnisse der Vorerschließung halten wir an der Tafel fest. Anhand dieses
Strukturbildes formulieren die Schüler ihr erstes Vorverständnis.
TAFELBILD
quondam |
Lesbia |
dicebas |
nosse Catullum nec tenere Iovem |
Liebesbeteuerungen |
VERGANGENHEIT : echte Liebe glücklicheVergangenheit herzliches Liebesverhältnis |
tum | Catull |
dilexi, ... amicam sed ut... generos |
erwidert Liebesversprechen mit tiefer Gegenliebe | ||
nunc |
Catull |
cognovi |
impensius uror multo es ... levior |
mehr begehren |
GEGENWART : Begehren-Verachtung keine seelische Liebe innere Zerissenheit |
"iniuria" | cogit |
magis amare minus bene velle |
weniger achten |
Soweit es der zeitliche Rahmen der Stunde zuläßt, erfolgt jetzt eine Detaildekodierung. Nach
einer Grobstrukturierung der Einzelsätze durch Trennung in Haupt- und Nebensätze erfassen die
Schüler durch Ausgliederung von Unterganzen (Wortblöcke) und der Disambiguierung von Lexemen,
Morphemen und Kasusbedeutungen die Satz- und Textbedeutung im Detail.
Texterarbeitungsphase
Haben die Schüler die manifesten Informationen des Gedichtes erkannt - Catull fühlt sich
durch Lesbias Treulosigkeit betrogen, kann sich aber doch nicht von ihr trennen - und ihr
Verständnis mit einer Paraphrase dokumentiert, werden sie nun die latenten Informationen
klären. Nach ersten Hypothesen zur seelischen Situation Catulls wird eine Untersuchung der
Feinstruktur die Schülerhypothesen verifizieren, falsifizieren oder modifizieren.
Erste Beobachtungen zur Textpragmatik werden angestellt und Elemente der Leserlenkung
herausgesucht.
Die klare zeitliche Gliederung des Gedichtes fiel den Schülern schon durch dieAnordnung der
Temporaladverbien im Strukturbild auf: Catull stellt die Vergangenheit der Gegenwart
gegenüber. Somit wird der Schwerpunkt der Texterarbeitung in der Untersuchung liegen, wie das
"Einst" sich vom "Jetzt" unterscheidet.
Dafür erarbeiten die Schüler zunächst, welche inhaltliche Beziehung zwischen den Aussagen der
ersten zwei Distichen vorliegt. Hierbei greifen sie auf die schon in der
Texterschließungsphase gefundenen Verben der Isotopieebene "Liebe" zurück.
Sie erkennen, daß die Vergangenheit von zwei Ereignissen geprägt ist: dicebas
quondam . . . - dilexi tu m V.1f. Die inhaltliche Verbindung läßt sich aus der
Beobachtung folgern: Lesbias Versprechungen und Liebesbeteuerungen ( solum... nosse
Catullum und nec prae me velle tenere Iovem ) haben Catulls Gegenliebe zur Folge (
dilexi tum ).
Aus dem Zusatz pater ut gnatos diligit et generos (V. 4) leiten die Schüler ab,
welche entscheidende Bedeutung die verläßliche Bindung in einer von Zuneigung und Wohlwollen
geprägten Lebensgemeinschaft mit Lesbia für Catull hatte.
Eine scharfe Trennung von Vergangenheit und Gegenwart erfolgt stilistisch durch das betont an
den Anfang des fünften Verses gestellte nunc .
Die Fortsetzung des Isotopleebene "Liebe" verbindet dagegen beide Abschnitte: Liebe scheint
auch das "Jetzt" zu bestimmen.
Betrachten die Schüler jedoch die Verben des fünften und sechsten Verses, werden sie
einsehen, daß sich die Liebe der Gegenwart von der der Vergangenheit unterscheidet: das rein
körperliche Begehren ist heftiger geworden ( impensius uror ), doch wird diese
Entwicklung zugleich von einer schwindenden Achtung ( es vilior et levior ) vor der
Geliebten begleitet.
Ebenso werden sie in amare magis und bene velle minus (V. 8) eine
Bestätigung ihrer These erfahren: heftigere körperliche Leidenschaft geht mit einer
schwindenden Achtung, die sich in der fehlenden geistig-seelischen Liebe manifestiert,
einher.
Als Grund nennen die Schüler zunächst iniuria talis (V. 7), ohne dieses " Unrecht"
näher bestimmen zu können. An der betonten Stellung am Schluß des Verses erkennen sie jedoch
die zentrale Rolle, die die iniuria für Catull hat.
Die Entwicklung können die Schüler nur aus dem selbstlosen und herzlichen Liebesverhältnis
erklären, das die Vergangenheit kennzeichnete. Als Beleg dafür nennen die Schüler das erste
Distichon. Die sich darin ausdrückende Intensität des Verhältnisses läßt eine starke
gedankliche Nähe Catulls zu. Dieser Nähe steht jedoch jetzt die Ferne - verursacht durch
talis iniuria - entgegen, die innere Zerrissenheit Catulls ist die Folge.
Stilistisch spiegelt sich diese Polarität von Nähe und Ferne in dem parallelen Aufbau des
letzten Verses wieder- cogit amare magis, sed bene velle minus .
Eine weitere Untersuchung des Textes auf Stilistika, die den Inhalt dieser Verse
verdeutlichen, könnte jetzt erfolgen. Doch da die Zeit dafür kaum mehr zur Verfügung stehen
wird, halte ich die Ergebnissicherung in Form einer mündlichen Zusammenfassung der latenten
Informationen für methodisch richtiger: In dem Gedicht zeigt sich die innere Zerissenheit
Catulls, die eine Zerstörung seiner Persönlichkeit aufgrund der quälenden Spannung von
Begehren und Verachtung zur Folge haben könnte.
Sollte auch eine weitere kritische Wertung dieser Aussagen aus Zeitgründen nicht mehr möglich
sein, werden die Schüler als Hausaufgabe - neben einer Nachübersetzung bzw. Detaildekodierung
mit abschließender Arbeitsübersetzung - die Frage untersuchen, ob Catulls innere Zerissenheit
angesichts der iniuria in den Augen der Schüler zu verstehen ist. Diesen
Überlegungen schließen sich Gedanken zur existentiellen Bedeutung an, z.B., ob sich die
Schüler ähnliche Reaktionen und Empfindungen vorstellen können und ob und wie ein derartiger
Konflikt zu lösen ist.
Zugleich impliziert dieser Gedankenaustausch eine Würdigung und Bewertung Catulls durch die
Schüler.
Diese Überlegungen werden in ihrem aktuellen Bezug das Interesse und damit die Motivation der
Schüler, die folgenden Gedichte zu lesen, wachhalten und stärken.
Ebenfalls kann den Schülern als Hausaufgabe gestellt werden, eine Übersetzung zu finden, die
die Empfindungen Catulls in diesem Gedicht widerspiegelt, aber sich von den sprachlichen
Strukturen des Originaltextes relativ stark löst.
Als Beispiel soll eine Übersetzung dienen, die eine Schülerin eines Latinumskurses in der 11.
Jahrgangsstufe angefertigt hat.
Hier hat sich die Schülerin zwar in einzelnen Passagen sehr weit vom Original entfernt,
jedoch zeigt die Übersetzungen eigene Empfindungen, zumal sie Passagen aus Texten aktueller
Lieblingssongs in ihre Übersetzung eingebaut hat.
Am Anfang war´s lieblich, Du sagtest, Du liebst mich
Deine Liebe zu mir war fast göttlich und ich hatte Dich mehr als nur gern.
Du warst für mich der Stern, der die Nacht erhellt,
der Inhalt meiner Welt.
Du hast mich von hinten überrascht, fast schon böse über Nacht,
wie ein Feuer, das entfacht, hast Du es über mich gebracht.
Ich hab´ Dich geliebt, als ob es kein Magen gibt, bis der Morgen kam:
Den Himmel, den Du mir versprochen hast, hast Du mir nie gegeben,
und Deine wundervolle Welt blieb einzig und allein an Dir kleben.
Ich mach´ Dir keinen Vorwurf daraus, daß Gefühle vergehn,
ich weiß, wir konnten den Test der Zeit nicht bestehn.
Hast mir gesagt, daß unsere Liebe ewig wär´,
Du hast mein Herz ausgeraubt, jetzt ist es leer,
es zerbrach ... .
Und jetzt lieg ich da und alles tut weh.
Dafür hasse ich Dich jetzt, weil ich Dich liebe.
Nina Brosche, Stufe 11
Wüllenwebergymnasium Bergneustadt
Diese Übersetzung kann auch als Diskussionsgrundlage für weitere Übersetzungen den Schülern
an die Hand gegeben werden.
LITERATURVERZEICHNIS:
Schulausgabe |
|
|
Catull - Gedichte Mit Erläuterungen, Arbeitsaufträgen und Begleittexten EXEMPLA - Lateinische Texte, Heft 1 Göttingen 1986 |
Sekundärliteratur |
|
K.-H. Eller |
Catull, in: Handbuch für den Lateinunterricht, Sekundarstufe 1 Frankfurt 1987 |
H.-J. Glücklich |
Catulls Gedichte im Unterricht CONSILIA Lehrerkommentare, Heft 1 Göttingen 1990 |
H. Munding |
Antike Texte, aktuelle Probleme Existentieller Transfer im AU Auxilia, Band 12, Bamberg 1985 |
Richtlinien |
für die gymnasiale Oberstufe, NRW, Lateinisch, Köln 1981 |
|
C.V. Catullus - Mensch-Leben-Dichtung Meisenheim 1977 |
H. Storch |
Nähe und Ferne, Hinweise zu einer Lektüre der Liebesgedichte Catulls in: Der Altsprachliche Unterricht, Reihe XXXV, Heft 2, Stuttgart 1992 |
H.P. Syndikus |
Catull Darmstadt 1987 |
Copyright © 2000 Städing. Alle Rechte vorbehalten.
Stand: 21. Oktober 2000
http://www.zum.de/facher/l/nrw/dokumente/catull72.htm am 20.12.2001 / 2023 nicht mehr zugänglich.
Hinzweisen ist noch auf ein Projekt des Gymnasiums Altenforst in Troisdorf. Die Klasse einer
10. Jahrgangsstufe hat auf der Lateinseite Hintergrundinformationen und Übersetzungen zu
Gedichten Catulls zusammengetragen. / 2023 nicht mehr zugänglich.