sowie Hurlus, Le Mesnil-les-Hurlus, Ripont, Nauroy, Moronvilliers, Tahure.
Am Ende des ersten Weltkriegs bleibt nichts von diesen fünf Dörfern übrig. Sie lagen im
Herzen der sog. "Roten Zone", sie sind zertrümmert, zugeschüttet, ausradiert worden.
In den zwanziger Jahren ist die ganze Gegend (über 16.000 ha) zu einem riesigen Übungsplatz
umgebaut worden. Deshalb sind diese Gegenden bis heute eine Art Heiligtum geblieben, ein
wahres "Museum des 1. Weltkrieges im Freien". Die Schützengrabennetze und die Minentrichter
sind noch zu sehen. Aus dem Boden tauchen immer noch die Wunden der schrecklichen Kämpfe auf,
die hier 4 Jahre lang stattgefunden haben.
Die Reste der sieben Dörfer und der Weiler Beauséjour und Maisons-de-Champagne liegen jetzt
mitten im Militärlager von Suippes und Moronvilliers. Alle zwei Jahre wird eine
Gedenkzeremonie organisiert. Jeder kann an diesem Tag diese Orte des Gedenkens
besichtigen.
Tahure: an der Quelle des Baches "Dormoise" zählte 1914 185 Einwohner. Am 3. September 1914
müssen die Dorfbewohner unter der Rufen "Die Ulanen kommen!" flüchten. Sie werden nie mehr
wiederkommen. Der Hügel von Tahure, der wie eine Mondlandschaft aussah, wurde mehrmals in den
Kriegskommuniqués zitiert. Im Jahre 1980 wurden die Ruinen der Dorfkirche freigelegt. Um die
Erinnerung wachzuhalten, bildet heute der Name TAHURE zusammen mit Sommepy eine einzige
Gemeinde.
Perthes-lès-Hurlus: dieses uralte Dorf zählte 1914 151 Einwohner. Die alte
Kirche aus dem 14. Jh. war 1890 abgerissen und wiederaufgebaut worden. Das Dorf lag am
Kreuzpunkt von zwei wichtigen Verkehrswegen und war von der Höhenlinie "cote 200" überragt,
wo heute noch 7 Minentrichter zu sehen sind. Sein Name steht für die erste Schlacht der
Champagne, eine blutige Schlacht, die 22.000 Tote, also 22 Tote pro Hektar, verursacht
hat.
Hurlus: Der Name soll von "hurler" (= heulen) kommen. Das Dorf zählte vor dem Krieg 86
Einwohner, hauptsächlich Landwirte. Es ist das einzige Dorf, in dem bedeutende Ruinen
erhalten geblieben sind, nämlich einige Mauerstücke mit Bögen und Strebepfeilern der Kirche
St. Remi aus dem 13. Jh. Die Kirchenglocke wurde noch rechtzeitig gerettet und der Pfarre von
dem Dorf Wargemoulins verschenkt, das heute den Namen "Wargemoulins-Hurlus" trägt.
Le Mesnil-lès-Hurlus, 97 Einwohner vor dem Krieg, und war durch seine Kirche aus dem 13. Jh.
berühmt. Diese einschiffige Kirche mit drei Durchgängen und einem bemerkenswerten Querschiff
besass einen wunderschönen hölzernen Altaraufsatz aus dem 16. Jh., der heute im Museum zu
Châlons-en-Champagne steht. Dieses Kunstwerk wurde von einem deutschen Feldgeistlichen vor
der Zerstörung gerettet. Der Hügel von Mesnil, der von einem riesigen Schützengrabennetz
bedeckt war, wurde erst am 26. September 1918 vom RICM (einem marokkanischen
Infanterieregiment) erobert. Das Dorf Minaucourt hält die Erinnerung von Mesnil-les Hurlus
wach.
Ripont: 84 Einwohner vor dem Krieg. Das schöne kleine Dorf lag am Ufer der Dormoise, mitten
in den Feldern und Wiesen. Vom Dorf ist heute nur der umfriedete Kirchhof übrig geblieben.
Ein Denkmal mit der Inschrift "Ici fut Ripont" ( = Hier lag Ripont) wurde vom "Touring Club
de France" errichtet. Eine Stele erinnert an das deutsche 68. Infanterieregiment der Reserve.
Der Name Ripont bildet heute mit Rouvroy eine einzige Gemeinde.
Nauroy ist das einzige Dorf, das dem Publikum zugänglich ist. Man kann seine Kapelle und die
Ruinen seiner ehemaligen Kirche besichtigen. Es bildet heute mit BEINE eine einzige
Gemeinde
Moronvilliers: ein neben den Ruinen der Kirche stehendes Denkmal erinnert an dieses Dorf,
dessen Namen heute mit Pontfaverger eine einzige Gemeinde bildet.
siehe auch: französische Ansichtskarten aus dem ersten
Weltkrieg
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