flo. - "In diesem Haus lebte der Maler August Macke von 1910 bis 1914." Achtundfünfzig Jahre nach seinem Tode wurde der berühmte Maler August Macke von zwei Bonner Philosophiestudenten, Gerhard Pfafferott und Arn Strohmeyer, geehrt: über dem Eingang des Hauses Bornheimer Strasse 96, an der Victoriabrücke, brachten sie zusammen mit Theo Klaeser (im Bild rechts), einem Hausbewohner, diese Gedenktafel an. Der Doktorand Pfafferott, der in seiner Bude am Hochstadenring eine Reproduktion eines Macke-Bildes aufgehängt hatte, stellte eines Tages fest, dass der Ausblick aus seinem Fenster auf die Marienkirche an der Adolfstrasse identisch war mit Perspektive und Motiv der Reproduktion.
Marienkirche |
Er fand bald heraus, dass Macke in seiner Nähe gewohnt hatte, und dass seine Gattin, Frau Elisabeth Erdmann-Macke (im Bild links) noch in diesem Haus, ihrem elterlichen Besitz, wohnt. Zusammen mit seinem Freund stiftete er diese bronzene Gedenktafel. Frau Erdmann-Macke ("Ein grosser Tag in meinem Leben"), gerührt von so viel privater Initiative, plauderte anschliessend in einer kleinen Feier im Atelier des Künstlers von den letzten Jahren vor dem Ersten Weltkrieg, als ihr Mann, der vorige Woche 85 Jahre alt geworden wäre, mit ihrem Bruder und anderen Bonner Künstlern in "Klein-Paris", der Künstlerkolonie "draussen" am Wichelshof1, zusammenkam.
(General-Anzeiger Bonn, 17.01.1972)
1 Nachtrag von 2012: gemeint ist sicher die "Villa Plüskow" in Graurheindorf.
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